Heute steht uns eine relativ kurze Fahrt bevor. Dennoch fahren wir wieder zeitig los. Ein letztes Mal geht’s in den Grand Canyon National Park hinein, diesmal aber East Rim Drive entlang. Die Strasse führt durch eine zauberhafte Landschaft aus Nadelwäldern. Unterwegs machen wir einen ersten Halt am Moran Point. Die Aussicht hier ist gewaltig. Der optimale Platz die ersten Stunden eines sonnigen Tages mit einem frischen Espresso zu geniessen. Ich rolle nochmals an die Rim vor und lasse die Grösse des Canyons auf mich wirken.

Ich fand dieses Motiv klasse und musste unbedingt ein Foto machen....was sich der Rabe wohl überlegt?;-)

Der Grand Canyon ist für Rollstuhlfahrer ein relativ gutes Reiseziel da viele Aussichtspunkte im Rolli erreichbar sind. Auch dem Rim entlang gibt’s für die sportlichen geteerte Wege. Wir fahren weiter Richtung East Entrance. Ein kurzer Stop am Lipan Point dann noch der Navajo Point und der Grand Canyon ist auch schon wieder Geschichte… Auf den nächsten Meilen ändert sich die Landschaft dramatisch. Die Nadelwälder verschwinden und es wird immer trockener bis wir fast in einer Wüste sind.

Am Strassenrand sieht man immer wieder Bretterbuden stehen. Dort verkaufen normalerweise Indianer Schmuck etc den sie selber herstellen. Leider stehen die meisten leer obwohl es schon bald gegen Mittag geht. Na ja, vielleicht liegt es auch daran dass Sonntag ist. Während der nächsten gut 2 Stunden gibt es nicht allzu viel spannendes zu sehen. Kurz nach Cameron überqueren wir neben einer Hängebrücke einen vertrockneten Fluss. Kurz danach müssen wir uns entscheiden den Umweg über Page am Lake Powell zu fahren oder nicht. Gleich hinter Page ist der berühmte Antelope Canyon. Nur leider absolut nicht für nen Rollstuhl geeignet.

So entscheiden wir uns für die kurze Route via Tuba City, Kayenta zum Monument Valley. Dort angekommen fahren wir als erstes zu unserem Hotel. Die Gouldings Lodge. Die Zimmer liegen malerisch unterhalb einer grossen Felswand. Jedes hat einen kleinen Balkon mit Blick auf das Monument Valley. Und noch viel besser: Das erste Rollstuhlgerechte Zimmer J . Die Dusche ist befahrbar und auf der Toilette hat es ne Sitzkonstruktion mit seitlichen Griffen. Zwar ziemlich wackelig, aber besser als nichts. Und es hat mal jemand was gedacht!

Kurz alle Koffer ausladen und schon sind wir ins Monument Valley unterwegs. Da der Park auf Indianergebiet liegt müssen wir Eintritt bezahlen. Auf einer staubigen und sehr holprigen Strasse geht es durch den Park. Bin selten so durchgeschüttelt worden. Immer wieder hat man die Möglichkeit anzuhalten und Fotos zu schiessen. Ich muss nicht mal aussteigen und kann dank unserem Cabrio den Rundumblick geniessen. Ich fühle mich richtig in die vielen Filme versetzt die hier gedreht wurden. Jetzt mit dem Pferd über die Prairie reiten…

Mir hat der Park bis jetzt am besten gefallen. Liegt sicher auch an dem sehr angenehmen (puh heiss) und warmen Wetter. Und mit dem Auto mitten durch die Wildnis. Fast wie reiten in unserem Mustang (aber nur fast). Etwas Staubig wird es wenn man nicht mehr alleine unterwegs ist. Wir schauen immer genügend Abstand zum vorausfahrenden zu haben. Nach dem Rundkurs hat unser Auto dennoch einen dezenten orangen Farbton. Wir parken vor dem Visitor Center und gehen via das neue Hotel auf die grosse Aussichtsterasse davor. Der Blick auf die drei Mittens ist überwältigend.

Auf dem Rückweg zur Lodge kaufen wir im Supermarkt alles für ein Picknick / Abendessen auf unseren Balkon ein. Auf diesem kommt zum ersten Mal so richtiges Ferienfeeling auf. Der anstrengende Flug und die Zeitumstellung sind vergessen und wir geniessen den Sonnenuntergang der das Monument Valley in ein leuchten aus Orangetönen verwandelt.

Gouldings Lodge...

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