Wir wachen schon um 5 Uhr auf. Ist aber in Ordnung, da wir ja heute Richtung Grand Canyon fahren. Ich muss jetzt sowieso erstmal ins (nicht behindertengerechte) Bad. Geht dann halt länger ;-) Patrick packt solange die Koffer und alles zusammen.

Um 8 Uhr sind wir dann unten und checken aus. Bevor wir losfahren geht’s im Hotel noch ins Kaffee frische Croissants und nen viel zu heissen Capuccino als Wachmacher zu genehmigen. Dann auf zum Auto und endlich ab ins Abenteuer;-) Wenigstens haben wir beim Grand Canyon schon ein Hotel vorab gebucht.

Die Fahrt ist echt klasse. Ich bin zwar Hundemüde, denke mir macht der Jetlag schon ein bisserl zu schaffen. Das Wetter ist leider nicht so toll, der Wind ist eisig, das Cabrio bleibt also erst einmal geschlossen. In der Sonne wäre es angenehm wenn sie dann ab und zu mal rauskommen würde.

Wir fahren via Lake Maed. Dort wird gerade eine neue Brücke gebaut, wie immer alles riesig. Unsere Fahrt führt noch über den Staudamm der den Lake Mead aufstaut und das ganze Wasser für Las Vegas staut sowie den Strom für all die vielen Leuchtreklamen liefert.

Wir haben noch nicht richtig gefrühstückt. So gegen 10 Uhr sagt Patrick dann: Da vorne ist ein Subway, die haben leckere Sandwichs! Cool denke ich, die wollte ich schon immer mal probieren. Mein erster Subway, na da bin ich mal gespannt. Gut eine viertel Stunde muss ich warten bis Patrick das frei zusammenstellbare Sandwich mit ein paar Coockies als nachspeise bringt. Ich bin angenehm überrascht. Sehr lecker.

Weiter geht’s, über Dolan Springs, Grasshopper Junction, Kingman, ....bis Seligman.

Seligman ist ein verschlafenes aber herziges Kaff, wie im Film. Alte verrostete Autos, aber auch restaurierte und gut erhaltene. Der Ort wurde durch seine Lage an der Route 66 ziemlich berühmt und kommt in fast jeder Dokumentation über die USA vor. Ich schau natürlich nicht nur nach den „Sehenswürdigkeiten“ sondern auch danach, ob und was alles Rolligerecht ist ;-). Klar blöd ich weiß ich sollte eher den Urlaub geniessen, aber das legt sich bestimmt noch;-)

Mein Herz schlägt schneller als ich die ganzen „Ramschläden sehe. Da könnte ich mich Stundenlang aufhalten, aber ich hab ja einen Mann dabei und der drängelt ;-) In einem der Läden haben wir dann unser erstes Nummernschild gekauft. Ein Schild von Arizona mit Rolli drauf. Ich wusste bis dahin gar nicht das auf den Nummernschilder das Kennzeichen für gehandicapte drauf ist ;-). Irgendwie cool und irgendwie doof ;-). Dazu noch eine Wolldecke mit der Aufschrift „Route 66“ In diesem schnuckeligen „Kaff“ könnte ich mich noch ewig aufhalten.

Ich finde es echt witzig, aber wenn man genau darüber nachdenkt ist es etwas makaber ;-)

Eine knappe Stunde später geht’s weiter Richtung Grand Canyon. Für Patrick nichts neues. Aber für mich ist das alles gigantisch, von Wüste und warm, heiß über grüne Wiesen, Wälder und kalten Wind. Irre...

Das Zimmer ist ziemlich dunkel. Der Balkon ist gegenüber dem Eingang, Richtung Hotelmitte. Da es am Grand Canyon öfters kalt ist hat man gleich den ganzen Innenhof überdacht. Man kann die Hotelgäste beim baden im Pool und beim Essen beobachten und es ist schwülwarm und stinkt nach Chlor.

Wir fahren aber noch kurz in den Park, einfach mal für mich ... Ich bin neugierig wie der Grand Canyon aussieht. Hab im Fernsehen schon oft Dokumentationen gesehen, aber direkt davor ist doch was anderes ;-) Am Eingang angekommen fragt Patrick gleich wegen Behindertenermäßigung (mit Behindertenausweis) Das gibt es aber nur für Amerikaner. Also den vollen Preis. Wir kaufen also einen ANNUAL PASS. Mit diesem Pass kommt man in alle National Parks in den USA. Er ist 1 Jahr gültig und hat uns 80 Dollar gekostet.

Ich bin fasziniert vom Canyon, kann es aber noch gar nicht richtig genießen. Da ich erledigt bin und mir der Rücken weh tut, fahren wir zurück ins Hotel. Morgen ist ja auch noch ein Tag!

© Copyright osprey.ch