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Meine Eindrücke der Reise in die USA


Vor der Reise hatte ich viel über die USA und behindertengerecht gehört. Obwohl was heißt viel.

Alle (meist nicht behinderte) die schon in USA waren, haben erzählt wie toll alles für gehandicapte Menschen ist. Man müsste nirgends anstehen, überall kommt man sofort durch. Aber es geht ja nicht nur um Parks und das man überall gleich als erster hinkommt. Es geht auch um die Hotels, um die Zimmer.

„Gehandicapt“ ist ein großer Begriff. Die meisten können ja noch aufstehen oder ein paar Schritte gehen. Da spielt es keine Rolle ob es statt Dusche eine Badewanne hat, oder ob die Dusche eine Duschwanne hat. Es ist dann auch kein Weltuntergang wenn die Halterungen an der Toilette nur klein an der Wand sind. Aber für Querschnittsgelähmte die keine Beinfunktion, keine Bauch und Rückenmuskulatur mehr haben, ohne Fremde Hilfe nicht machbar.

Aber sonst in den Städten oder den großen Einkaufpassagen ist alles Barrierefrei. Es gibt genügend Toiletten.

Auf den Flughäfen wird man zwar komisch angeschaut wenn man die Beine überhaupt nicht bewegen kann, aber alle gehandicapten werden kontrolliert. Das finde ich schon mal gut. In Lanzarote oder in Zürich braucht man nur einen Mitleidigen Blick aufsetzen und man kann auch ohne große Kontrolle durch.

Aber so einfach wie alle immer behaupten ist es auch nicht. Als Rollifahrer würde man als erster rein und als letzter aus dem Flieger kommen. Das stimmt soweit, weil es Sinn macht. Aber hätten wir, oder vielmehr Patrick sich nicht laufend darum gekümmert und beim einchecken gesagt das ich im Rolli sitze(sieht man ja nicht;-), würden wir Wahrscheinlich immer noch warten .Obwohl wir es schon beim buchen im Reisebüro angegeben hatten. Es kam dann zwar Hilfspersonal das mich auf einem extra Rolli oder wie auch immer dieses Teil genannt wird, an meinen Platz bringen sollte. Aber irgendwie hatten die nicht wirklich einen Plan.Patrick hat mich dann meistens, wenn der Plan den das Personal wahrscheinlich immer noch macht, zu lange gedauert hat, einfach an meinen Platz getragen. Aber irgendwann hat er es mal im Rücken oder sonst was, dann wird’s schwierig. Dann sollten die anderen Passagiere viel Zeit mitbringen bis ich an meinem Platz bin *grins*.

Die USA selbst war wirklich empfehlenswert. Die National Parks sind im großen und ganzen Barrierefrei. Oder man bekommt einen Pass mit dem man mit dem eigenen PKW einige Aussichtspunkte anfahren kann. An denen sonst nur Busse halten dürfen. Genügend Behindertengerechte Parkplätze gibt es auch. Nur unser oder vielmehr mein Fehler war es, ich hab mich vor der Reise nicht informiert ob mein Behinderten-Parkausweis auch in den USA gilt. Nein leider nicht!Die Parks haben Wege die geteert sind oder mit Holzplatten. Überall gibt es Rampen und von den Parkplätzen ist es auch kein Problem alleine an einen Aussichtspunkt zu kommen.

Also auf jeden Fall weiß ich jetzt das ich bis zum nächsten Urlaub noch einiges trainieren muss um Patrick etwas zu entlasten.Hätte nicht gedacht das ich die 3 Wochen durchhalte. Es war ein Abenteuer und eine Herausforderung. Würde jeder Zeit wieder in die USA.

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